Gauausfahrt nach Mannheim am 8.6.2024
Unsere Busrundfahrt begann am kurpfälzischen Schloss, dem zweitgrößten Barockschloss nach Versailles. Es besitzt das größte Treppenhaus im europäischen Schlossbau. Kurfürst Karl Ludwig, der Vater von Lieselotte von der Pfalz, machte aus Mannheim eine Migrationsstadt: Er holte Hugenotten, Juden und Wallonen in seine Stadt. Daraus entstand eine blühende Wirtschaft. Bis heute gibt es in Mannheim sehr viele Einwohner mit Migrationshintergrund. Im Schloss ist auch die Universität beheimatet. Wir erfuhren, dass es in Mannheim über 20000 Studenten gibt.
Die historische Innenstadt Mannheims wurde auf dem Reißbrett geplant. Die rechtwinklig angelegten Straßen sind in Quadrate eingeteilt, so dass es dort keine Straßennamen gibt, sondern Bezeichnungen mit einem Buchstaben und einer Ziffer. Man spricht daher auch von der „Quadratestadt“. Um die Quadrate wurden später Ringstraßen gebaut mit der Bismarckstraße als gerader Grundlinie. So entstand ein hufeisenförmiger Grundriss. Hier befand sich auch eine Trutzfestung, die später geschleift wurde.
Berühmt ist der 1886 erbaute Wasserturm am Friedrichsplatz, umgeben von einer schönen Grünanlage. Unweit davon befindet sich die Carl-Benz-Stele für den Erfinder des ersten Automobils der Welt. Es ist eines der ersten Denkmale, die nicht für einen Herrscher oder Künstler, sondern für einen Techniker errichtet wurde. Davor steht eine bronzene Nachbildung seines Automobils.
Vom Bus aus zeigte uns unsere Stadtführerin die highlights von Mannheim, den Fernsehturm, das Planetarium, die prächtigen Villen aus der Gründerzeit in der Oststadt, die zweitgrößte Moschee in Deutschland, das Nationaltheater, in dem einstens Schillers „Räuber“ uraufgeführt wurden, das Kongreßzentrum und den riesigen Containerhafen.
In jüngster Zeit ist Mannheim auch bekannt geworden für seine Street Art, vor allem in der Neckarstadt West. An der alten Feuerwache und an vielen Häuserfronten befinden sich großformatige Graffiti-Wandbilder. Viele sind dreidimensional gestaltet. Das Gemälde „stairway to heaven“ lässt sich sogar per App zum Leben erwecken!
Ein weiterer Höhepunkt war am Nachmittag die Führung im Luisenpark, der für die Bundesgartenschau 2023 neu gestaltet worden ist. Fasziniert waren wir von den vielen Störchen und ihren mächtigen Nestern. Ganz herrlich sind auch die Seerosenteiche, wo prächtige Blüten in allen Farben auf dem Wasser schweben. Der ganze Park ist in Themenbereiche gegliedert. Es gibt einen Staudengarten, einen Mittelmeergarten mit einem Feigen- und einem Granatapfelbaum, ein dschungelartiges Gewächshaus, einen Heilkräutergarten und je einen kleinen Themengarten der Partnerstädte Mannheims.
Vorbei am Pinguinhaus und an einer Großvoliere gelangten wir zum Chinahaus. Unsere Führerin erläuterte ausführlich, mit welch vielfältigen Tricks Geistern und Dämonen der Zugang in das Haus verwehrt wird.Mit Spielplätzen und einer großen Wiese ist der Luisenpark eine Anlage, die von den Mannheimern gerne genutzt wird, wie an den zahlreichen Familien zu sehen war.
Den Abschluss dieses gelungenen Tags bildete die opulente Einkehr bei der „Besenhexe“.