Hilfe – Freiberg wird abgeholzt
In diesem Winter gab es auffällig viele Eingriffe in Gehölzbestände im gesamten Landkreis, verursacht durch verschiedene Akteure, wie die Bahn, die Autobahnverwaltung, die Straßenbauverwaltung und die Kommunen. Die verschiedenen Zuständigkeiten der Behörden für diese Pflegemaßnahmen bedingen verschiedene Vorgehensweisen. Dadurch gab es teilweise eine lokale Häufung von Eingriffen. So entstand in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass der Gehölzbestand willkürlich reduziert wird. Aufmerksame Naturschützer und Bürger taten ihre Sorgen in kritischen Berichten und Leserbriefen kund.
Naturschützer im Dialog mit der Straßenbauverwaltung
Der Schwäbische Albverein in seiner dem Naturschutz verantwortlichen Funktion nahm dies zum Anlass auf die Straßenbauverwaltung zuzugehen und um ein klärendes Gespräch zu bitten. Am 17.3.21 erfolgte ein Ortstermin auf Vorschlag des Straßenbauamtes mit Frau Fink und Herrn Hüeber, sowie Vertretern des Naturschutzes vom Schwäbischen Albverein und weiteren interessierten Naturschützer und Bürgern in Freiberg.
Herr Hüeber erklärte in einer positiven Diskussion die durchgeführten Maßnahmen. So wurde ein Verständnis für diese Maßnahmen erreicht.
Gerne nahmen die Teilnehmer den Vorschlag von Herrn Hüeber auf, in Zukunft einen Termin im Herbst anzubieten. Hier soll bei einer Begehung der zu pflegenden Bereiche vor dem Rückschnitt eine Aufklärung erfolgen. Transparenz sichtbar und warum welche Eingriffe notwendig sind erklärt werden. Um durch dieses Mitspracherecht ein noch besseres Management für die geplanten Maßnahmen zu erzielen.
Treffen Ortstermin SAV und Straßenbauverwaltung
Starke Eingriffe bei den Pflegemaßnahmen
Zwei Besonderheiten bedingen die ungewöhnlich starken Eingriffe in die Gehölzbestände in den letzten Jahren:
Zum einen der erheblich fortgeschrittene Pilzbefall der Eschen und beim Ahorn die sogenannte Rußrindenkrankheit. Ferner wurden über viele Jahre sparsame Pflegemaßnahmen durchgeführt mit daraus folgendem zu dichtem Bewuchs der Flächen. Dies bedingt jetzt die vermehrten Eingriffe in die Gehölzbestände.
Ziel ist den Aufbau und die Erhaltung stabiler artenreicher und mehrstufiger Baumbestände zu erreichen, die dem Klimawandel standhalten können. Dafür werden instabile und kranke Bäume entnommen und gesunde Jungbäume freigestellt, welche dann nachwachsen können. Der strauchige Unterwuchs soll einen dichten Bestand bilden. Zudem erfolgt eine Nachbepflanzung mit neuen Bäumen, wie der Elsbeere oder Winterlinde, die als Zukunftsbäume in ihrer Anpassungsfähigkeit gelten.
Der Rückschnitt orientiert sich nicht an Wünschen von Anliegern sondern an der Notwendigkeit zum Erhalt gesunder Baumbestände. Die Verkehrssicherheit war im diesjährigen Rückschnitt von untergeordneter Bedeutung.
Der Baumschutzfachmann Herr Hüeber überzeugte durch sein Fachwissen und Engagement und es war zu spüren, dass ihm der Erhalt wertvoller alter Bäume am Herzen liegt. Ebenso brachte sich Frau Fink überzeugend und fachkundig ein.
Der Schwäbische Albverein bedankt sich bei allen Beteiligten und freut sich auf eine Fortsetzung dieses Dialogs im Herbst.
Denn nur was man kennt schützt man. Freiberg soll grüner werden.
Geht es doch um unsere Zukunft und die unserer Kinder.
Herr Hüeber erklärt seine Pflegemaßnahme auf der Benninger Höhe