Inzigkofen

Ortsgruppe Freiberg unterwegs mit Christel Krumm bei der Ausfahrt des Stromberggaus nach Inzigkofen am 14.8.2021

Kurfürstlicher Park Inzigkofen
Der Landschaftspark Inzigkofen bei Sigmaringen mit dem Klosterfelsenweg war das Ziel einer Tagesfahrt des Schwäbischen Albvereins, Stromberggau, unter Leitung der Gauvorsitzenden Christel Krumm. Ein sachkundiger Führer empfing einen Teil der Gruppe an der Klosterkirche in Inzigkofen und erläuterte die Entstehung des Parks, der sich vom Klosterhügel steil hinab zur Donau erstreckt. Die übrigen Teilnehmer begaben sich auf die anspruchsvolle Höhenwanderung zu den Aussichtspunkten um die Parkanlage.

Amalie von Salm-Kyrburg
Ende des 18. Jahrhunderts heiratete die in Paris aufgewachsene Amalie von Salm-Kyrburg den Fürsten Anton Aloys von Sigmaringen. Die Ehe scheiterte bald und Amalie ging zurück nach Paris. Als die Wirren der französischen Revolution auch Sigmaringen erreichten und infolge der Gebietsneuordnung durch Napoleon das Fürstentum in seiner Existenz bedroht war, erreichte Fürstin Amalie durch ihre Kontakte zum höfischen Umfeld Napoleons, dass das Fürstentum Sigmaringen bestehen blieb. Noch heute bewahrt ihr die Bevölkerung ein ehrendes Andenken als „Retterin Sigmaringens“.
Amalie kehrte zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurück ins Fürstentum, durfte jedoch nicht wieder am Hof einziehen und lebte von da an im umgebauten Amtshaus neben dem säkularisierten Augustinerfrauenkloster Inzigkofen. Die Langeweile in der oberschwäbischen Provinz veranlasste sie, das Gelände um das Kloster in einen Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens zu verwandeln und so durften auch die Teilnehmer dieses Ausflugs auf Amalies Spuren lustwandeln und den kühlen Schatten der alten Bäume an diesem heißen Tag genießen.

Grotten Treppen und Felsentore
Die natürlichen Gegebenheiten des Steilhangs mit seinen riesigen Felsformationen aus Kalkstein haben durch Auswaschungen während Millionen von Jahren imposante Überhänge, Grotten und Felsentore entstehen lassen, die durch Treppenanlagen gesichert wurden. In den romantischen Grotten ließ Fürstin Amalie ihre Gäste mit Tee und Gebäck bewirten, eine weitere wurde bei Jagden zum Auslegen der Strecke genutzt. Zwei Felsvorsprünge über der Donau wurden mit einer Brücke verbunden. Beim Bau soll sogar der Teufel im Bunde gewesen sein und so heißt sie noch heute die Teufelsbrücke. Wunderbar auch der Blick vom Aussichtsplateau Känzele hinunter auf die Donauauen. Über den Fluss hinweg wurde vor einigen Jahren eine Hängebrücke gebaut, direkt gegenüber des 30 m hohen Amalienfelsens, wo eine Inschrift die Erinnerung an die Fürstin wachhält. Mutige und schwindelfreie Teilnehmer wagten eine Überschreitung der schwankenden Brücke. Ein Besuch der reich geschmückten Klosterkirche bildete den Abschluss des Wandertages.