Ausfahrt mit dem Schwäbischen Albverein – Stromberggau nach Aschaffenburg am 20.7.2021

Bei strahlendem Sommerwetter reiste eine Gruppe aus dem Stromberggau unter der Leitung von Christel Krumm nach Aschaffenburg. Am Pompejanum, dem Nachbau eines römischen Stadthauses, erwartete uns eine gut gelaunte und sachkundige Stadtführerin.

 

   

König Ludwig I. begeisterte sich für die Antike. Er war selbst in Pompej gewesen und ließ in herrlicher Lage über dem Main ein stattliches Gebäude errichten.
Im Erdgeschoss gibt es ein Atrium, dessen mächtige Säulen ein Wasserbecken umgeben.

Im Wohn- und Eßzimmer gruppieren sich drei Liegen um einen Tisch, denn die Menschen der Antike aßen in halbliegender Stellung. Besonders beeindruckend sind die kunstvoll gestalteten Mosaiken auf dem Fußboden und die farbigen Wandmalereien. Vitrinen mit Haushalts- und Arbeitsgegenständen bringen den Besuchern das Alltagsleben in Pompej nahe. Zu Zeiten von König Ludwig war das   Haus dazu gedacht, den Menschen das Studium der Antike durch eigene Anschauung zu
ermöglichen. Der Außenbereich um das Gebäude sollte den mediterranen Eindruck verstärken und wurde daher mit Weinreben, Feigenbäumen und Rosen bepflanzt.

Überall bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf den Main und zum Schloss Johannisburg. Wir gingen durch schattige Laubengänge und Treppenanlagen hinüber
n.
zum Schloss mit seinen vier imposanten Ecktürmen.

1604 wurde das Renaissanceschloss vom Mainzer Kurerzbischof Johann Schweikhard von Kronberg erbaut, der es zu seiner zweiten Residenz erwählte. Auf den Grundmauern einer Vorgängerburg, von der nur der Bergfried als fünfter Turm erhalten ist, wurde eine vierflügelige Anlage errichtet. Sie wurde im zweiten Weltkrieg schwer zerstört und beherbergt heute unter anderem eine Gemäldegalerie, eine Kapelle mit einem Renaissancealtar, das Schlossmuseum und eine Korkmodellsammlung antiker Bauten aus Rom, so dass unsere Führerin meinte, eine Besichtigung der Modelle könne auf jeden Fall eine Reise nach Rom überflüssig machen.

Wir wanderten weiter stadteinwärts zum Stiftsplatz zur Basilika St. Peter und Alexander und bewunderten die Gemälde in der Kirche, vor allem das Bild „die Beweinung Christi“ von Matthias Grünewald. Die zweitwichtigste Kirche im kurmainzischen Herrschaftsgebiet nach dem Mainzer Dom wurde entsprechend prunkvoll ausgestattet. Wir warfen noch einen Blick in die Muttergotteskirche und wurden dann in die Mittagspause entlassen. Es war Gelegenheit, durch die Gassen der Altstadt zu schlendern oder ein Museum zu besuchen, aber der Großteil der Teilnehmer wollte sich nach den geballten Informationen des Vormittags am liebsten in einem der einladenden Lokale stärken und ein bißchen erholen.

 

   

Am Nachmittag ging die Fahrt noch zum Park Schönbusch. Der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Friedrich Karl von Erthal ließ ab 1775 einen Lustgarten anlegen. In den Sommermonaten hielt er sich in seiner Residenz Aschaffenburg auf und er wünschte einen Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Die geometrisch angelegten Gärten des Barock waren aus der Mode gekommen. Ein Garten sollte nun vielmehr das Prinzip einer natürlichen Landschaft widerspiegeln mit Flussläufen, Seen und Bergen. Die Natürlichkeit wurde sehr genau auf dem Reißbrett geplant und mit Hilfe vieler Hundert Arbeiter in die Tat umgesetzt. Die Erde, die bei der Aushebung von Seen anfiel, wurde gleich daneben zum Aufschütten von Hügeln verwendet. Sichtachsen wurden angelegt, die immer wieder den Blick freigeben auf kleine Staffagebauwerke. Mitten im Park wurde ein Sommerschloss für den Kurfürsten gebaut. Auf den künstlich angelegten Gewässern wurden Bootsfahrten veranstaltet und das Bootfahren ist auch heute noch bei den Besuchern beliebt.

Bei einer Einkehr im Parkcafe ließen wir den Tag bei Eiskaffee und Kuchen ausklingen und fühlten uns wie im Urlaub. Ein herzliches Dankeschön an die Gauvorsitzende Christel Krumm für diese gelungene und bereichernde Ausfahrt!  Christa Mugele

 

bei der  Vorwanderung war das Wetter nicht so strahlend