Auf dem Neckarweg Frauenwanderung 17. Juni 2023

Frauenwanderung am 17. Juni 2023
9 Frauen machten sich auf den Weg, um eine weitere Etappe auf dem Neckarweg zu erwandern. Doch dieses Mal wählte unsere Wanderführerin Christel Krumm nicht den üblichen Weg am Neckar und im Neckartal entlang, sondern entschied mit uns die luftige variante in der Höhe zu erwandern. Unser Zwischenziel den Wasserturm konnten wir von der Altstadt aus schon entdecken.
Ausgangspunkt war der Bahnhof in Horb. Ein Menschengetümmel erwartete uns schon am Bahnhof.  Ritterspiele waren an diesem Wochenende angesagt, ein Magnet, der viele Touristen anzog.
Durch die Altstadt am ehemaligen Benediktinerkloster vorbei erreichten wir das erste Ziel, die Johanneskirche.  Erbaut wurde sie 1896. Wie bei vielen evangelische Kirchen, war ihre Tür verschlossen. Die Freude war groß als der Mesner uns bemerkte und uns die Kirchentür aufschloss. Nicht genug, auch eine kleine Führung in der Kirche war angesagt. Auch uns nahmen die leuchtenden Farben des Chor Fensters sofort gefangen. Zu sehen sind der Evangelist Johannes, die Apostel Paulus, Petrus und Jakobus.

Johnneskirche
Steil ging es hinauf zur Kreuzerstraße und zum Galgenfeld.
Hier wurde 2022 ein Mahnmal hinter dem Horber Wasserturm errichtet. Zum Gedenken an die Opfer der Hexenverfolgung in Horb a. N. wurde eine dreiseitige Pfeilspitzenpyramide aus Cortenstahl auf einem sechseckigen Fundament errichtet. Die Pfeile stehen symbolisch für die Schwertspitze des Scharfrichters und für die Zielsetzung der Resolution. Das Gesamtobjekt ergibt das Bild der Flammen des Scheiterhaufens. Historische Quellen belegen, dass mindestens 125 Menschen in Horb (Kreis Freudenstadt) einst der Hexerei bezichtigt wurden. Die meisten waren Frauen. Viele wurden hingerichtet oft ohne jeglichen Prozess.


Eine herrliche Weitsicht belohnte diesen Aufstieg zusätzlich. Unten schimmerte das Wasser des Neckars und auf dem nächsten Höhenrücken konnten wir den Biergarten Rauschbart ausmachen.


Unter Linden und Eiche bietet der Rauschbart viele lauschige Sitzplätze mit einer eindrucksvollen Aussicht über Horb am Neckar und das schöne Neckartal. Eis und Cappuccino durfte natürlich bei dieser kurzen Pause nicht fehlen. Stetig begab und dann dem Neckar folgend erreichten wir unser Mittagsziel Mühlen mit ihrer Radwege- und Pilgerkirche. Sie ist sowohl am Neckartalradweg als auch am Jakobspilgerweg gelegen und wurde 2019 eröffnet. Das Windspiel mit Rad und Jakobusmuschel von Josef Heil steht neben der Kirche lädt zu einer Rast in der Radwege- und Pilgerkirche ein. Das Kunstwerk trägt den Titel „Gott sei dein Rückenwind“.


Frisch gestärkt wanderten wir weiter zum Etappenziel Eyach.
Von weitem schon sichtbar, über uns die Neckartalbrücke Weitingen. Sie überführt die Bundesautobahn A81 im Abschnitt Stuttgart–Singen bei Horb am Neckar vierspurig über den Neckar. Die Balkenbrücke hat eine Gesamtlänge von 900 Metern bei einer Höhe von 127 Metern über Grund. Eine Besonderheit sind, die mit Seilen unterspannten Randfelder, welche auf der Südseite eine Spannweite von 264 Metern besitzen. So konnte auf Pfeiler in den Talhängen verzichtet werden, deren Planung geologische Bedenken entgegenstanden. Mit dem Brückenbau wurde 1975 begonnen, 1978 erfolgte die Verkehrsübergabe. Gigantisch, wenn man sie von unten ausgiebig betrachten und erwandern kann.


Pünktlich brachte uns der Zug nach 13 km Wanderung von Eyach nach Tübingen, über Kornwestheim nach Freiberg zurück. Herzlichen Dank an Christel Krumm, die diese Wanderung geplant und durchgeführt hat. Gespannt sind wir auf die nächste Etappe im September.