Biotoppflege 18.10.2014: Saubere Leistung

21 Helfer des Schwäbischen Albvereins und des BUND pflegen Biotop auf Alter Bahnlinie

Bei so einem Wetter macht sogar harte Arbeit Spaß und wenn es dann noch der Erhaltung eines seltenen Trockenbiotopes geht, umso mehr. Bei strahlendem Sonnenschein pflegten Helfer des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Freiberg, des BUND Stadtverbandes Freiberg und Mitarbeiter der Stadt die Grünfläche an der alten Bahnlinie. Insgesamt 21 Freiwillige griffen zu Sense, Fadenmäher, Heugabel und Rechen. Gut 38 Kubikmeter Mäh- und Schnittgut kamen so auf der 64 Ar großen Fläche zusammen und wurden auch gleich weggefahren.

Das Biotop liegt auf dem stillgelegten Bahndamm der ehemaligen Murrtalbahn. Diese Bahnlinie, die zwischen Freiberg und Marbach heute noch von der S-Bahn bedient wird, wurde 1879 eingeweiht. Ein Teilstück der ehemaligen Trasse in Freiberg-Heutingsheim hat sich seit der Stilllegung nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem wertvollen Biotop entwickelt. Die Stadt Freiberg hat für ihre Gemarkung die Biotope im Außenbereich erfasst und ein Maßnahmenkonzept für deren Erhaltung erstellt. Die ?Alte Bahnlinie? erhielt dabei den Wert ?sehr hoch?. Ohne regelmäßige Pflege und Säuberung droht die Fläche zu verbuschen und ihr herausragender Artenbestand verloren zu gehen. Für viele der nachgewiesenen 120 Pflanzen- und 65 Wildbienenarten, welche heute noch hier leben, würde das das Aus bedeuten. Auch zahlreiche Schmetterlingsarten wie etwa das ?Blutströpfchen?, ein Kleinschmetterling mit rotschwarzer Flügelfärbung, sind dort zuhause, ebenso wie die streng geschützte Zauneidechse, eine europaweit bedrohte Art.

Seit vielen Jahren pflegen Mitglieder des Schwäbischen Albvereins und des BUND gemeinsam mit der Stadt das seltene Biotop. Christel Krumm, Vorsitzende des Schwäbischen Albvereins in Freiberg, freute sich, dass der Albverein unter anderem mit fünf Jugendlichen aus der Jugendgruppe vertreten war. Christel Krumm: ?Es ist wichtig, auch die Jugend für den Naturschutz zu begeistern. Und je mehr Leute mit anpacken, umso mehr Spaß macht das Ganze ? vor allem, wenn das Wetter so schön mitspielt und die Stadt auch noch das Vesper besorgt.? Conrad Fink lobte nicht nur deshalb die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, die mit Stefan Mutz, Leiter der Stadtgärtnerei, und einem weiteren Helfer vertreten war. Er ergänzte: ?Wir wünschen uns, dass im neuen Gemeinderat der Naturschutz weiterhin so gute personelle und finanzielle Unterstützung erhält.